Letztes Jahr hatte ich das große Glück nach Südafrika reisen zu dürfen. In den drei Wochen in denen ich dort war, habe ich dieses Land und seine Menschen wirklich lieben gelernt. Die meiste Zeit über waren wir in Kapstadt und Umgebung. Es gab so viel zu entdecken. Von der wunderschönen Landschaft, zu den faszinierenden Menschen, hin zur kulinarischen Vielfalt . Die vielen unterschiedlichen kulturellen Einflüsse machen ihren ganz besonderes Reiz aus. Nicht umsonst war es die Designhauptstadt 2014.
Aber es ist auch das Land der großen Gegensätze. Auf der einen Seite sind da z.B. die Gated Communities mit ihren prächtigen Häusern und atemberaubenden Aussichten und auf der anderen Seite die Townships mit ihren improvisierten Blechhütten zu meist unbefestigtem Untergrund.
Wie es der Zufall wollte, habe ich jemanden kennenlernt, der sich persönlich für die Kinder im Township Imizamo Yethu engagiert. Simon Woodhead. Er erzählte mir von einem seiner Mitarbeiter. Dieser Mitarbeiter namens Wilson lebe auch mit seiner Familie in Imizamo Yethu. Ich bot Simon an ein paar Fotos für ihn zu machen. Er und Wilson willigten ein und dann haben wir uns kurzfristig zu Wilson und seiner Familie begeben. Wir hatten nicht viel Zeit...
In Imizamo Yethu stehen die Hütten auf felsigem Abhang, dicht aneinandergereiht. Die am Eingang noch klar gegliederte Struktur des Townships mit den Straßen, teils betonierten Häusern und Läden, verliert sich je weiter man nach oben wandert. Wir befanden uns auf halber Höhe und mussten zu Fuß weiter. Der Plan war den Kindern, die uns begegneten Malstifte, Malblöcke und ein paar kleinere Mitbringsel zu überreichen. Wir begaben uns also zu Wilsons Haus und lernten seine Familie kennen. Es war ein sehr herzlicher Empfang und so freuten wir uns auf eine kleine Führung, die Wilson leitete. Zur Sicherheit wurde unsere kleine Gruppe am Ende von zwei von Wilson Freunden gedeckt. Dies sollte sich als gute Entscheidung erweisen.
Mit unserem westlichen Auftreten und meiner nicht ganz so dezenten Kamera haben wir relativ schnell für Aufsehen gesorgt. Zudem waren wir die einzigen Weißen weit und breit. Nach knapp einer 3/4 Stunde wurde es Zeit für uns gehen.
Ich möchte an dieser Stelle betonen wie dankbar ich für diese Erfahrung bin. Ich hatte das Gefühl wir haben, wenn auch nur für eine kurze Zeit vieles von den Menschen, die dort leben, kennenlernen dürfen. Und ich denke das war nicht selbstverständlich.